
Neue Investoren bei der CustomCells Gruppe sichern Entwicklung und Produktion hochmoderner Batteriezellen am Technologiecluster in Itzehoe
• Übernahmevereinbarung mit einem Konsortium von Family Offices unterzeichnet
• 80% der Arbeitsplätze am Stammsitz in Itzehoe bleiben erhalten
• Für das nach der Lilium-Insolvenz geschlossene Werk in Tübingen haben sich keine
Perspektiven für eine Wiedereröffnung ergeben
Kiel / Itzehoe / Tübingen, 3. Juli 2025 – Der Investorenprozess bei der insolventen
CustomCells Gruppe ist abgeschlossen. Wie der Insolvenzverwalter Dr. Malte Köster
(Kanzlei WILLMERKÖSTER) mitteilte, wurde eine Vereinbarung zur Übernahme des Spezialisten für Batteriezellentechnologie mit einem Konsortium industrienaher Family Offices rund um den bestehenden Investor ABACON zusammen mit SALVIA geschlossen. Die Kaufvereinbarung zur sanierenden Übertragung wurde einen Tag nach der offiziellen Eröffnung der Insolvenzverfahren bei der CustomsCells Gruppe am 1. Juli 2025 unterzeichnet und sieht die Übernahme von 80% der Beschäftigten am Stammsitz in Itzehoe vor. Zudem sollen die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten im Bereich der Batteriezellentechnologie sowie die laufende Produktion für bestehende Kunden am Technologiecluster in Itzehoe fortgeführt werden. Zu den Kunden zählen Unternehmen aus den Bereichen Verteidigung und Sicher-
heit, Luftfahrt, Motorsport und Mining – u.a. beziehen NATO-Systemintegratoren schon heute qualifizierte Zellen für die Marine. Über die Details der Transaktion und den Kaufpreiswurde Stillschweigen vereinbart.
Der Geschäftsbetrieb bei CustomCells in Itzehoe war im vorläufigen Insolvenzverfahren seit Ende April 2025 vom Insolvenzverwalter und seinem Team fortgeführt worden. Parallel zur Stabilisierung des Geschäfts wurde die Suche nach neuen Investoren für den Batteriezellen-Pionier gestartet, die jetzt ihren Abschluss gefunden hat. Für die zum Zeitpunkt der Antragsstellung aufgrund der Lilium-Insolvenz bereits geschlossene Pilotanlage in Tübingen hatten sich dabei keine tragfähigen Perspektiven für eine Wiedereröffnung ergeben. Die letzten Schritte zur geordneten Abwicklung des Werks werden in den kommenden Wochen erfolgen.
Hintergrund der finanziellen Schieflage bei CustomCells waren die Insolvenz und der Zahlungsausfall des Luftfahrtunternehmens Lilium als größtem Kunden von CustomCells. Hinzukommend wirkte sich der hohe Wettbewerbsdruck in der Batteriebranche zusätzlich
erschwerend aus.
Dr. Malte Köster als Insolvenzverwalter: „CustomCells zählt nach wie vor zu den forschungsstärksten Unternehmen in Deutschland im Bereich hochmoderner Batteriezellen-technologie. Ich freue mich, dass es gelungen ist, die für viele Branchen sehr wichtige Batteriezellen-Forschung in Deutschland sowie die laufende Produktion am Standort in Itzehoe zu sichern und einen Großteil der Arbeitsplätze am Stammsitz zu erhalten. CustomCells hat die Sanierungschancen unter dem Schutz des Insolvenzrechts genutzt und mit den neuen Investoren bestehen wieder stabile Perspektiven für die Zukunft. Mein Dank gilt allen Beteiligten, die die Sanierung des Unternehmens begleitet haben. Dem Team bei CustomCells wünsche ich für den Neustart alles Gute. Ich bin überzeugt: Innovative und hochleistungsfähige Batteriezellentechnologie aus Deutschland hat ihre Chancen.“